Schweißtechnik
Das Fügetechnikzentrum OWL (FTZ) steht mit seinen Fachleuten und Spezialisten den Betrieben aus der Region für alle Fragen rund um die Aus- und Weiterbildung, Prüfung und Zertifizierung von Personal und Produkten zur Verfügung.
Das FTZ ist der kompetente Ansprechpartner für innovative Konstruktionen und Entwicklungen. Es begleitet Unternehmen bei der Einführung neuer Fügeprozesse.
Die beratung erfolgt durch Schweißfachingenieure mit besonderen Zusatzqualifikationen. Das Beratungsangebot beinhaltet Schweißen, Kleben und mechanisches Fügen sowie die Befestigungstechnik.
Dazu gehören konkret:
- Angebotserstellung und Kalkulation
- Berechnung und konstruktive Gestaltung
- Fertigungs- und Montagetechnik
- Personalqualifizierung
- Bedienerprüfungen und Verfahrensprüfungen
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
- Unternehmenszertifizierung
- Durchführung von Seminarveranstaltungen
Schweißtechnische Beratung
Die schweißtechnische Beratung umfasst:
- gesetzliche Forderungen bei Bauprodukten
- Ausführungsnormen
- Qualitätsanforderungen
Das Betrueungsangebot zur Klebtechnik erfolgt durch einen qualifizierten Klebfachingenieru (EAE).
Das mechanische Fügen und die Schraub- und Befestigungstechnik sind Fertigungsprozesse bei der Metallverarbeitung und Montage. Sie runden das Beratungsangebot zur Fügetechnik ab.
Die Berater verfügen über ein Netzwerk von sachkompetenten Kollegen und kooperativen Instituten.
Personalqualifizierung
Schweißen gilt nach DIN EN ISO 9000 als ein spezieller Prozess. Insbesondere die Handfertigkeit des Ausführenden ist beim Schweißen von elementarer Bedeutung. Daher muss sie alle zwei Jahre durch eine Prüfung unter Beweis gestellt werden. Die Handwerkskammer hat hierzu Schweißkursstätten eingerichtet, die neben der Möglichkeit der Ausbildung auch die Ablegung der Schweißerprüfung bieten.
Zertifizierung von Herstellern
Unternehmen, die Bauprodukte im bauaufsichtlichen Bereich herstellen wollen, müssen nach geltendem EU-Recht (Bauproduktenverordnung – BauPVO) über eine Zertifizierung nach DIN EN 1090ff verfügen. Nur Unternehmen, die ein solches Zertifikat nachweisen können, dürfen ihre Produkte mit dem CE- Kennzeichnen versehen. Unterlieferanten nutzen die Zertifizierung als Nachweis für ihre fertigungstechnische Kompetenz.
Notifizierte Überwachungs- und Zertifizierungsstelle
Seit 1966 ist die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld als Stelle für die Überprüfung von Schweißfachbetrieben nach DIN 18800-7 anerkannt. Im Juli 2011 erfolgte die Anerkennung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt), Berlin und die Notifizierung als Überwachungs- und Zertifizierungsstelle in Brüssel.
Die Anforderungen sind:
- Betriebliche Einrichtungen und schweißtechnische Geräte
- Personelle Forderungen (Schweißfachmann und Schweißer)
- Organisatorische Maßnahmen
Schweißtechnische Qualitätsanforderungen nach DIN EN ISO 3834 ff.
Die DIN EN ISO 3834 ff. legt die Anforderungen an einen Schweißbetrieb fest. Sie ist der allgemeinen Qualitätsnorm ISO 9000 nahe und kann ebenfalls zertifiziert werden. Derartige Zertifizierungen können z.Zt. von den anerkannten Prüfstellen vorgenommen werden.
In Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Qualitätssicherung sowie bei speziellen baurechtlichen Fragen unterstützen wir Sie gern.
Schweißtechnische Fort- und Weiterbildung
Im ostwestfälisch-lippischen Handwerk hat die Schweißtechnik eine besonders lange Tradition. Als Bildungseinrichtung der Handwerkskammer führen die Schweißkursstätten u. a. füge- und schweißtechnische Lehrgänge sowie überbetriebliche Lehrlingsunterweisungen (üBA) durch. Diese werden überwiegend im Metallbauer-, Feinwerkmechaniker-, Installateur- und Heizungsbauer- sowie Karosserie- und Fahrzeugbauer-Handwerk durchgeführt.
Heute unterhält die Handwerkskammer die Schweißkursstätte, die über eine Anerkennung als DVS®- Bildungseinrichtung verfügt.
Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld
Schweißkursstätte
Campus Handwerk 1
33613 Bielefeld
Tel.: 0521 / 56 08 - 5 46 oder - 5 40
Fax: 0521 / 56 08 - 58 546 oder - 58 540
Weitere Informationen zur schweißtechnischen Ausbildung finden Sie im Internet unter www.dvs-bildungsfuehrer.de
Prüfung und Zertifizierung
Sofern es sich um Metallbauten handelt, hat der Gesetzgeber schon vor vielen Jahren ein Regulativ eingeführt, das Schweißfachbetriebe mit einer entsprechenden Fachkompetenz fordert und die Erfüllung spezieller Anforderungen durch eine besondere Art von Bescheinigung dokumentiert. Neben der schweißtechnischen Ausbildung hat die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld daher die Einrichtung zur Prüfung und Anerkennung von Schweißfachbetrieben geschaffen. In Kooperation mit den Handwerkskammern in Arnsberg, Dortmund, Münster und Osnabrück-Emsland ist so die bundesweit größte anerkannte Prüfstelle im Handwerk entstanden. Seit 1966 wurden über 1000 Erstzulassungen durchgeführt. Derzeit werden mehr als 500 Betriebe schweißtechnisch betreut.
Eignungsnachweise / Herstellerqualifikation
Die Obersten Bauaufsichten der Länder erkannten das schweißtechnische Gefahrenpotenzial für ihren Zuständigkeitsbereich und führten 1968 den Befähigungsnachweis nach DIN 4100 ein. Im Jahr 1983 wurde die DIN 4100 durch die DIN 18800-7 abgelöst und der Begriff änderte sich in Eignungsnachweis. Nach nunmehr 20 Jahren wurde die Norm überarbeitet und im September 2003 in einigen Bundesländern bereits eingeführt. Der Begriff wurde abermals geändert und lautet nun Herstellerqualifikation. Die Unterteilung in „Große“ und „Kleine“ Eignungsnachweise wurde zugunsten einer künftigen europäischen Norm in die Klassen A bis E aufgegeben.
Betriebe, die eine Anerkennung durch die Prüfstelle der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld erhalten (einschl. deren Kooperationspartner), bekommen automatisch den Komforteintrag im Verzeichnis www.en1090.net