11. Juni 2024 Mit Engagement und Fachkunde für funktionierenden Rechtsstaat
Knapp 100 Sachverständige sowie Richterinnen und Richter von Amts- und Landgerichten kamen im Landgericht Bielefeld zum 6. Sachverständigentag OWL zusammen. Eingeladen hatten die Industrie- und Handelskammern (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld und Lippe sowie die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld. Sachverständige werden von den regionalen Wirtschaftskammern bestellt und vereidigt und übernehmen als fachlich qualifizierte Gutachterinnen und Gutachter eine wichtige Rolle ein, um streitige Sachverhalte zu bewerten und Gerichten zu ermöglichen, ein fachlich korrektes Urteil fällen zu können. Beim Sachverständigentag wurde der Dialog zwischen den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen und der lokalen Justiz nun fortgeführt. Klaus Petermann, Präsident des Landgerichtes Bielefeld, begrüßte für die veranstaltenden Kammern Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der IHK Lippe, Heiko Gellmann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, sowie Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld.
Der Kammerpräsident dankte den Sachverständigen im Namen der regionalen Wirtschaft. „Ihr Engagement trägt dazu bei, unseren Rechtsstaat funktionsfähig und gerecht zu halten“, betonte Eul. Bernd Falge, Referent für Steuern, öffentliche Finanzen und Sachverständigenwesen bei der IHK Ostwestfalen, wies daraufhin, dass „die Anzahl der vereidigten Sachverständigen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist, weshalb die Nachwuchsgewinnung immer mehr an Bedeutung gewinnt“. Lars Henning Döhler, Abteilungsleiter Recht und zentrale Dienste bei der IHK Lippe, erklärte: „Sachverständige Expertise ist für zahlreiche Gerichtsverfahren entscheidend, wird aber auch in anderen Bereichen, wie etwa bei der Anbahnung eines Hauskaufs benötigt“. Die Wirtschaftskammern in OWL begleiten die öffentlich bestellt und vereidigten Sachverständigen auf ihrem Weg und gewährleisten den hohen Qualitätsprozess.
Beim gemeinsamen Treffen stand vor allem die Weiterentwicklung der elektronischen Kommunikation sowie ein gemeinsamer Austausch über prozessuale Herausforderungen bei Aufträgen der Justiz auf der Agenda. Konkret konnten sich die teilnehmenden Sachverständigen über die Möglichkeit der Nutzung eines elektronischen Justizpostfaches informieren.