Geschäftsführerin Dr. Maribel Illig und Ausbilder Leon Boudin präsentieren den neuen Schweiß-Simulator
HWK OWL
Geschäftsführerin Dr. Maribel Illig und Ausbilder Leon Boudin präsentieren den neuen Schweiß-Simulator

Schweiß-Simulatoren im BBZ

07.02.2020

Mit insgesamt zwölf Schweiß-Simulatoren bietet das BBZ seinen Mitgliedsunternehmen und externen Kursteilnehmerinnen - und teilnehmern digital unterstützte Schulungen im Bereich Schweißen an.

Die vier spezialisierten Fachlehrkräfte der Bildungseinrichtung am Campus Handwerk ermöglichen den Schülern das digitale Trainieren der drei Schweißverfahren WIG-Schweißen (Wolfram-Inertgas-Schweißen), MAG-Schweißen (Metall-Aktivgas-Schweißen) und Stabelektrodenschweißen.
„Durch das digitale Lernen sind unsere Ausbildungskräfte in der Lage, die Lernerfolge ganz gezielt auszubauen, weil sie noch viel individueller auf die einzelnen Teilnehmer eingehen können“, betont Dr. Maribel Illig, Geschäftsführerin der Handwerkskammer und Leiterin des Berufsbildungszentrums. Die Lehrkräfte können jeden Schritt, den die Teilnehmer am Schweiß-Simulator machen, digital nachvollziehen. „Wir sehen, wo es noch hakt, und unterstützen genau da“, ergänzt Ausbilder Leon Boudin. Die Ausbildung werde dadurch qualitativ noch hochwertiger. Der gelernte Metallbauer hat den Wettbewerb „Jugend schweißt“ des Bezirksverbandes des DVS - Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V.- gewonnen und möchte sein Wissen und seine Begeisterung an die Teilnehmer weitergeben.
Durch das zunächst digitale Üben werde der Materialverbrauch massiv reduziert. „Damit handeln wir umweltbewusst“, freut sich Boudin. Erst wenn die Teilnehmer sicher arbeiten, verwenden sie „reale Materialien“.   

Für das Arbeiten mit dem Schweiß-Simulator setzen die Kursteilnehmer einen Helm mit einem eingebauten Sichtfeld für „Augmented Reality“ auf. Am Simulator haben sie zuvor die gewünschten Parameter wie Gleichstrom oder Wechselstrom, Plus- oder Minuspol, die Vorschubgeschwindigkeit oder den Taktbetrieb eingestellt. Das Handstück des Schweißgerätes gleicht dem der üblichen Geräte. Das Arbeiten erfolgt an virtuellen Materialien, die an einer mit Sensoren bestückten Übungsfläche sichtbar sind. Die geschweißten Nähte können zusätzlich virtuell gebrochen werden, um hin-ein zu gucken, so wie es in der Praxis auch mit real geschweißten Stücken getan würde.
Die Software und die Unterrichtsinhalte entsprechen den Vorgaben des DVS. Schweißen ist Teil der überbetrieblichen Ausbildung unter anderem in den Bereichen Metall, Sanitär-Heizung-Klima und Karosserie- und Fahrzeugbau. Die Zahl der Frauen in Kursen nimmt derzeit zu. Weitere Teilnehmer kommen aus der Erwachsenenbildung. Insgesamt nehmen rund 2.500 Auszubildende und Interessenten an den Schweiß-Schulungen im BBZ teil. Alle Prüfungen können auch vor Ort in den Firmen abgenommen werden.  
ulrike.wittenbrink@hwk-owl.de