
1900 - Gründung der Handwerkskammer
Die Reichsgewerbenovelle von 1897 dekretierte unter anderem die Gründung von Handwerkskammern im Jahr 1900. Bereits 1899 waren die Vorbereitungen so weit gediehen, dass die wahlberechtigten Mitglieder zum ersten Mal die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer in Bielefeld wählen durften. Das zentrale Gremium der Handwerkskammer trat im April 1900 zusammen und bestimmte den Kammervorstand. Als erster Präsident wurde der langjährige Vorsitzende des Bielefelder Innungsausschusses, Malermeister Friedrich Meyer, gewählt.
Die Anfänge der Bielefelder Handwerkskammer waren eher bescheiden: Stadtsekretär Theodor Sackmann erledigte die Arbeiten im Nebenamt, unterstützt von einer Schreibkraft. Die Geschäftsräume befanden sich zunächst in Sackmanns Privatwohnung und später im Haus des Präsidenten. Im September 1904 beschloss der Vorstand den Umzug der Handwerkskammer in das Alte Rathaus am Alten Markt in Bielefeld.
1912 wurden auch diese Räume zu klein, und die Handwerkskammer beschloss, das Gesellschaftshaus „Erholung“ zu kaufen und zusätzlich ein Verwaltungsgebäude zu errichten, das 1913 eingeweiht wurde. Dort residiert bis heute die Kreishandwerkerschaft. Deren Umzug auf den Campus Handwerk ist für das Jahr 2027 geplant.