
1973 - Fusion der Bielefeld und Detmolder Handwerkskammer
Im 20. Jahrhundert besaß das lippische Handwerk zweimal eine eigenständige Handwerkskammer. Die erste wurde im April 1900 durch eine Verordnung der damaligen lippischen Hofkammer in Detmold errichtet, die zweite 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf Weisung der britischen Militärregierung durch die eingesetzte lippische Landesregierung.
Nach dem Krieg war es das Wichtigste, die Betriebe zu motivieren, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Zunächst gehörte Schaumburg-Lippe zum Zuständigkeitsgebiet der Kammer. Doch als Lippe 1947 Bestandteil des Landes Nordrhein-Westfalen wurde und Schaumburg-Lippe an Niedersachsen angegliedert wurde, blieb nur das Gebiet Lippe im Zuständigkeitsbereich.
Durch die Gebietsreform im Jahr 1974 wurden die Kreise Lemgo und Detmold zum neuen Kreis Lippe zusammengeschlossen. Damit hätte es im lippischen Gebiet sowohl nur eine Kreishandwerkerschaft als auch eine Handwerkskammer gegeben. Daher erfolgte – auf sanften Druck der Landesregierung – die Zusammenlegung der beiden Handwerkskammern zur Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld mit Sitz in Bielefeld. Der Weiterbestand des Jugendwerkhofs als Aus- und Fortbildungsstätte wurde garantiert. Erst die Zukunftsvision „Perspektive handwerkliche Bildung OWL 2030“ sieht eine Zusammenlegung der Bildungsstätte in Lemgo und des neuen Bildungszentrums am Campus Handwerk im Jahr 2027 vor.