AdobeStock_320476978-verkleinert
Adobe Stock

Das Handwerk wird digitaler

Das Handwerk in Deutschland hat einen deutlichen Digitalisierungsschub erfahren. Das hat eine bundesweite repräsentative Befragung unter 503 Handwerksbetrieben ergeben, die im Auftrag des Zentralverbandes des deutschen Handwerks (ZDH) und des Digitalverbandes Bitkom durchgeführt worden ist. 68 Prozent aller Handwerksbetriebe in Deutschland nutzen digitale Technologien und Anwendungen. Vor zwei Jahren waren dies noch 15 Prozent weniger, im Jahr 2017 waren es sogar nur 45 Prozent.

 Einen starken Schub hat es insbesondere bei der Nutzung digitaler Plattformen gegeben. Fast alle befragten Handwerkerinnen und Handwerker (97 Prozent) verfügen über eine eigene Webseite, 76 Prozent haben einen Eintrag in Online-Verzeichnissen wie gelbeseiten.de. Vier von zehn Betrieben machen in sozialen Medien auf sich aufmerksam. Es ist jedoch auffällig, dass kleine Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitenden (29 Prozent) deutlich weniger Ressourcen dafür aufbringen können als größere Betriebe mit mehr als fünf Mitarbeitenden (57 Prozent).

Die Erhebung zeigt außerdem, dass digitale Tools und Lösungen für die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden oder Geschäftspartnern während der Pandemie erheblich an Bedeutung gewonnen haben. Dies wird insbesondere deutlich bei der Nutzung von Videokonferenzen im Vergleich zum Jahr 2020. Bei der internen Kommunikation ist hier der Anteil von 5 auf 29 Prozent gestiegen, bei der externen Kommunikation sogar von 11 auf 42 Prozent. 

Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse der Umfrage, dass Betriebe zunehmend die Potenziale der Digitalisierung wahrnehmen und die sich bietenden Chancen aktiv für ihren Betrieb nutzen möchten. So zeigt sich die überwiegende Mehrheit der Betriebe der Digitalisierung gegenüber aufgeschlossen (83 Prozent). 77 Prozent sehen in der digitalen Transformation eine konkrete Chance für den eigenen Bereich. Allerdings hat auch jeder dritte Handwerksbetrieb (37 Prozent) konkrete Probleme, die Digitalisierung für sich zu bewältigen. 81 Prozent halten viele digitale Anwendungen auf dem Markt für überdimensioniert für den eigenen Betrieb, gut die Hälfte (54 Prozent) kann sich viele Anwendungen nicht leisten. Auch die vorhandenen Förderprogramme von Bund und Ländern werden kritisch beurteilt. So halten 97 Prozent der Betriebe die Beantragung von Fördergeldern für Digitalisierungsvorhaben für zu bürokratisch und 88 Prozent meinen, diese gehen am Bedarf der Betriebe vorbei.

Die Handwerkskammer OWL berät Handwerksbetriebe, die Unterstützung bei der Digitalisierung ihrer betrieblichen Prozesse benötigen. Interessierte Betriebe können sich an die Beauftragten für Innovation und Technologie der Kammer wenden: 

Horstbrink_Henning

Henning Horstbrink

Berater für Innovation und Technologie

Tel. 0521 / 5608 - 118

henning.horstbrink--at--hwk-owl.de

Schaschbar_Darien

Darien Schaschbar

Beraterin für Innovation und Technologie

Tel. 0521 / 5608 - 415

darien.schaschbar--at--hwk-owl.de