Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, betont, dass das Entlastungspaket für die Handwerksbetriebe in OWL in der Summe zu wenig ist.
Thomas F. Starke/ HWK OWL
Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, betont, dass das Entlastungspaket für die Handwerksbetriebe in OWL in der Summe zu wenig ist.

Entlastungspaket kommt bei kleinen und mittelständischen Betrieben nicht an

Die Ampel-Koalition hat ihre Pläne für das dritte Entlastungspaket vorgestellt. Aus Sicht des OWL-Handwerks enthält das Paket zwar richtige Ansätze, bringt jedoch zu wenig unmittelbare Unterstützung für die Betriebe, um die enormen Preissteigerungen für Strom, Energie und Rohstoffe abzufedern. „Das Entlastungspaket ist für unsere Mitgliedsbetriebe in der Summe zu wenig“, betonte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL. Die aktuell stark steigenden Energiepreise, besonders für Gas, stellten eine existenzielle Gefährdung insbesondere für die kleinen und mittleren Betriebe im Kammerbezirk dar. Dies gelte insbesondere für das energieintensive Bäckerhandwerk, das für die Versorgung der Bevölkerung vor Ort mit Nahrungsmitteln unverzichtbar sei.

Prager begrüßte zwar die Ankündigung einer Strompreisbremse für Privathaushalte sowie kleine und mittlere Betriebe, gab aber zu bedenken, dass diese von dem Zustandekommen einer europaweiten Einigung bei der geplanten Zufallsgewinnsteuer abhängig sei. „Gerade die energieintensiven Handwerksbranchen brauchen aber so bald wie möglich konkrete Entlastungsmaßnahmen und Planungssicherheit, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten sowie Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu sichern“, stellte der Hauptgeschäftsführer heraus. Dies gelte um so mehr, da diese bereits bei den bisherigen staatlichen Entlastungsprogrammen kaum berücksichtigt worden seien. Auch die bereits beschlossene Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas helfe vorrangig den Privathaushalten, wohingegen die Gas-Umlage auch von den Unternehmen mitgetragen werden müsse. Konkrete und zielgenaue Entlastungen für energieintensive Gewerke seien aber dringend notwendig, da es gerade diese Betriebe seien, die die Energie- und Klimawende meistern, energieeffiziente Wohnungen bauen und die gesellschaftliche Nahversorgung mit regionalen Lebensmitteln sicherstellen, so Prager.