12. Juni 2024 Handwerk ist Schlüssel für Innovation und Umweltschutz
Die neu gewählten Vertreterinnen und Vertreter des ostwestfälisch-lippischen Handwerksparlaments haben sich am 12. Juni zu ihrer konstituierenden Vollversammlung im Campus Handwerk in Bielefeld getroffen. Die 60 Mitglieder des Handwerksparlaments haben Peter Eul als Präsidenten der Handwerkskammer ebenso im Amt bestätigt wie die Vizepräsidenten Heiner Dresrüsse und Ralf Noltemeyer. In seiner Rede betonte der alte und neue Kammerpräsident die Bedeutung des Handwerks für die Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft. „Das Handwerk ist der Schlüsselfaktor für Innovation, Umweltschutz und Digitalisierung“, erklärte Eul. Handwerkerinnen und Handwerker seien die Möglichmacher der Transformation des Landes. Gerade in einer Zeit, die durch Kriege, Klimawandel und gesellschaftlichen Wandel geprägt sei, komme es mehr denn je auf den Wirtschaftszweig Handwerk an. „Wir haben die Mittel, die Motivation und das Wissen, um die vor uns liegenden Aufgaben zu meistern“, bekräftigte der Kammerpräsident.
Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL, appellierte an die neugewählten Mitglieder der Vollversammlung, Impulse und Anregungen einzubringen und versprach, diese umzusetzen und sich auch im Gespräch mit Politik und Verwaltung für ihre Belange einzusetzen. „Ohne das Fachwissen und das Können aus dem Handwerk ist die Umsetzung zahlreicher Zukunftsvorhaben nicht möglich“, so Prager. Dies sei inzwischen auch in der Politik angekommen. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, forderte der Hauptgeschäftsführer ein Wachstumspaket der Bundesregierung, mit dem sie Investitionen anreize und Impulse für einen wieder größeren wirtschaftlichen Aufschwung gebe. Die Politik müsse Rahmenbedingungen schaffen, die das Handwerk für Arbeitgebende, Arbeitnehmende und Auszubildende gleichermaßen attraktiv mache. Dafür brauche es eine steuerliche Entlastung der Arbeit, damit sich Leistung lohne, sowie eine gezielte Förderung von Investitionen. Darüber hinaus müsse die Politik bei der Gesetzgebung viel stärker prüfen, wie sich Gesetze auf kleine und mittelständische Betriebe auswirken. Diese stünden vor ganz anderen Herausforderungen als Großunternehmen.
Die Handwerkskammer OWL investiert derzeit in das neue Bildungszentrum am Campus Handwerk in Bielefeld. „Die Förderbescheide von Land und Bund liegen vor. Im Spätsommer erfolgt der erste Spatenstich“, betonte Prager. Mit den Berufen aus dem Bereich Bau, Holz, Maler und Lackierer sowie Kfz wird das Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebot weiter ausgebaut. „Angesichts des sich weiter verschärfenden Nachwuchs- und Fachkräftemangels in der Region kann die Bedeutung des Projektes kaum hoch genug eingeschätzt werden“, betonte Prager. Der Neubau am Campus Handwerk sei ein wichtiger Baustein für die gemeinsame Zukunftsvision für berufliche Bildung in OWL und werde dazu beitragen, eine hohe Ausbildungsqualität in der Fläche von Ostwestfalen-Lippe sicherzustellen, so der Hauptgeschäftsführer.