Konjunktur Fachkräftemangel
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28. April 2023 Handwerk sichert wirtschaftliche Zukunft

„Die Vorzeichen für das Handwerk sind gut, da Handwerkerinnen und Handwerker unverzichtbar für alle anstehenden Zukunftsaufgaben sind“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, bei der Vorstellung der Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage im Campus Handwerk in Bielefeld. Handwerkliche Expertise und Arbeitskraft seien in diesen Zeiten gefragter denn je, ergänzte der Kammerpräsident. Nach aktuellen Ergebnissen der Konjunkturbefragung ist von aktuell etwa 22.900 offenen Stellen im OWL-Handwerk auszugehen. Konkret fehlen dem regionalen Handwerk rund 16.300 Fach- und Führungskräfte, 6.600 Hilfskräfte sowie zzgl. 6.700 Auszubildende. Besonders starker Bedarf nach Fachkräften besteht demnach im Bau- und Ausbaugewerbe sowie bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, aber auch im Lebensmittelgewerbe.  

„Handwerkliche Fachkräfte sichern unsere Zukunft. Nur durch eine ausreichend hohe Zahl an Fachkräften werden die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und des Handwerks sowie nachhaltiger Wohlstand gesichert“, erklärte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Das Fehlen von Fachkräften behindere jedoch bereits jetzt die Geschäftstätigkeit vieler Unternehmen. „Zusätzlich ist zu erwarten, dass der Fach- und Führungskräftebedarf aufgrund der notwendigen Modernisierungs- und Transformationsprojekte weiter ansteigen wird“, so Prager. Um hier schnellstmöglich gegenzusteuern, müsse die Sicherung und Gewinnung von Fachkräften noch stärker in den Fokus von Gesellschaft und Politik genommen werden. „Wir brauchen eine grundlegende Bildungswende, die die zahlreichen Perspektiven der beruflichen Bildung noch viel stärker in den Fokus rückt“, so der Hauptgeschäftsführer. Berufliche und akademische Bildung seien gleichermaßen wichtig. Daher müssten sie gleichwertig behandelt werden, auch in finanzieller Hinsicht. „Die NRW-Landesregierung hat sich zu Beginn ihrer Koalition das richtige Ziel gesetzt, Nordrhein-Westfalen zum Berufsbildungsland Nummer eins zu machen“, so Prager. Dieses Ziel dürfe sie jetzt nicht aus dem Auge verlieren.