Jahresabschluss: Rück- und Ausblick
20.12.2019
Die Geschäftslage im ostwestfälisch-lippischen Handwerk hat sich 2019 im zehnten Jahr in Folge robust gezeigt. Die gut 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der 21.500 Handwerksunternehmen in der Region haben 2019 einen Umsatz von rund 18,6 Milliarden Euro erwirtschaftet, das ist ein Plus von vier Prozent. Für das Jahr 2020 erwartet das OWL-Handwerk ein Plus von drei Prozent – vorausgesetzt die Industrie wächst ebenfalls moderat weiter.
Der gravierende Fachkräftemangel hat im Bauhauptgewerbe zu Wartezeiten von im Schnitt 12,7 Wochen für die Kunden geführt, die durchschnittliche Auftragsweite aller Handwerke beträgt 9,7 Wochen. Laut einer Umfrage der Handwerkskammer blieben im OWL-Handwerk 11.500 Stellen unbesetzt. Die Handwerkskammer begrüßt daher das Fachkräfteeinwandungsgesetz der Bundesregierung, das im März 2020 in Kraft treten soll. „Die Handwerkskammer setzt weiter vor allem auf die Ausbildung von Nachwuchskräften in der Region und forciert die Nachwuchswerbung mit vielfältigen Maßnahmen“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL. Die Ausbildungszahlen in Ostwestfalen-Lippe sind im dritten Jahr in Folge gestiegen, zum Stichtag 30. September um ein Prozent. Das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer hat im Jahr 2019 mit einem Volumen von gut einer Millionen Euro massiv in die weitere Digitalisierung der Ausbildungsstätten investiert.
„Insgesamt wurden im Jahr 2019 wichtige Schritte zur Aufwertung der Berufsbildung im Handwerk unternommen“, betonte der Kammerpräsident. Zwölf Handwerksberufe werden Anfang 2020 in die Meisterpflicht aufgenommen, dort werden nach Einschätzung von Eul die Ausbildungszahlen wieder nach oben gehen. Das neue Berufsbildungsgesetz sehe unter anderem vor, den Meistertitel im Handwerk durch die Bezeichnung „Bachelor Professional“ zu ergänzen. Digitalisierung und neue Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft prägen auch das Geschehen im ostwestfälisch-lippischen Handwerk. Die Handwerkskammer wird im Jahr 2020 umfangreiche Digitalisierungsmaßnahmen durchführen, das wird auch den Kontakt und die Kommunikation mit den Mitgliedsbetrieben weiter erleichtern.