Holz
HWK OWL

Materialmangel ist akute Wachstumsbremse

Dem ostwestfälisch‐lippischen Handwerk setzt der akute Materialmangel weiterhin zu. Vom Mangel bei Holz, Kunststoffprodukten, Dämmstoffen, Farben, Stahl sowie weiteren Metallen und den damit einhergehenden erheblichen Preissteigerungen sind eine Vielzahl von Handwerksbranchen und ‐betrieben betroffen. Die Situation bringt die Handwerksbetriebe unverschuldet in eine missliche Lage. Da die Preise kurzfristig gestiegen sind, entsteht aktuell eine große Differenz zwischen der ursprünglichen Preiskalkulation im Angebot und den extrem höheren Kosten beim Materialeinkauf. Ohne Preisanpassungen laufen die Betriebe Gefahr, faktisch Verluste zu machen trotz fachgerecht erbrachter Leistungen.

Um das regionale Handwerk bestmöglich in dieser Situation zu unterstützen, bietet die Handwerkskammer in Kooperation mit Fachexperten am Mittwoch, den 28. Juli 2021 um 12:00 Uhr eine  Online‐Informationsveranstaltung für ihre Mitgliedsbetriebe an, um insbesondere zum rechtlichen Umgang mit Materialpreissteigerungen zu informieren.

„Der sich verschärfende Rohstoffmangel gefährdet die stabilisierende Konjunkturfunktion des Handwerks und damit die wirtschaftliche Erholung insgesamt", warnt Wolfgang Borgert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld. Den öffentlichen Auftraggebern komme hierbei eine zentrale Vorbildfunktion zu. Bei ihnen müssten die sogenannten Preisgleitklauseln in den Verträgen zum Standard werden.

„Die Probleme in den Lieferketten stehen gut gefüllte Auftragsbücher entgegen, wodurch es zu Verzögerungen bei Projekten kommen kann und die Mitarbeiterschaft in Kurzarbeit geschickt werden müssen. Dies gefährdet nicht nur die wirtschaftliche Erholung, sondern auch viele Zukunftsvorhaben, die das Handwerk maßgeblich mitumsetzt. Hier brauchen wir rasche Gegenmaßnahmen der Politik", fordert Borgert. Zudem sei die Politik dazu angehalten rasch auf europäischer Ebene die Initiative zu ergreifen und sich umfassend für offene Märkte und den Zugang zu wichtigen Rohstoffen einzusetzen, so Borgert. Das nun Sonderregelungen für das Kurzarbeitergeld wie auch die Überbrückungshilfe III bis zum 30. September verlängert wurden, sei mit Blick auf die aktuelle Lage gut und richtig. Die regionalen Handwerksbetriebe haben keinen Einfluss auf den Weltmarkt und internationale Lieferketten, hängen aber gleichwohl von diesen ab.   

Die Teilnahme an der Online‐Veranstaltung am 28. Juli 2021 ist kostenlos. Eine Online-Anmeldung ist hier möglich. Der Teilnahme‐Link wird vorab an die angemeldeten Gäste verschickt.