11. Dezember 2023 Meine Zukunft – Chefin im Handwerk
Die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld ist beim bundesweiten Ideenwettbewerb „Meine Zukunft – Chefin im Handwerk“ ausgezeichnet worden. Die bundesweite Gründerinnenagentur (bga) hatte die Handwerkskammern zu dem Ideenwettbewerb aufgerufen und innovative, zukunftsweisende Handlungsansätze zur Förderung von Frauen im Handwerk und bei der Nachfolge bewertet.
Die Auszeichnung, die im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von Ministerin Lisa Paus verliehen wurde, nahm Angela Rehorst, Leiterin der Abteilung Betriebsberatung der Handwerkskammer, entgegen. Das Handwerk sei zentral, um bei den großen Herausforderungen der heutigen Zeit voranzukommen, zum Beispiel beim Klimaschutz, bei der Energiewende oder beim Wohnungsbau, bekräftigte Paus. „Deswegen brauchen wir ein starkes Handwerk. Und das geht nur mit mehr Frauen im Handwerk - als Azubis, als Meisterinnen, als Gründerinnen oder als Nachfolgerinnen. Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Handwerkskammern zu. Sie haben den kurzen Draht zu den Betrieben“, erklärte die Bundesministerin bei der Übergabe der Urkunde.
„Im Zeitraum von 2023 bis 2027 stehen in OWL rund 1.200 Unternehmensnachfolgen in Handwerk an“, betonte Angela Rehorst. „Nur ein geringer Teil wird durch Frauen weitergeführt. Das würden wir gerne ändern“, so Rehorst. Die Kammer bietet den Unternehmen und den an einer Übernahme Interessierten dazu ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot an.
Die Bielefelder Handwerkskammer engagiert sich in vielen Netzwerken und mit Partnerorganisationen zum Thema „Frauen in Führungspositionen“. Vorbildliche Beispiele werden auf Veranstaltungen und in der kammereigenen Berichterstattung bekanntgemacht. Die Betriebsberatung informiert direkt in den Meisterkursen über die Themen Gründen und Nachfolge. Dort machen die Beraterinnen und Berater besonders jungen Teilnehmerinnen Mut, über eine spätere Gründung beziehungsweise Unternehmensnachfolge nachzudenken. Im Bezirk der Handwerkskammer OWL sind insgesamt 28 Prozent der Betriebsinhabenden weiblich, von rund 22.300 Mitgliedsbetrieben werden 6.200 von Frauen geführt. Bei den Neugründungen ist der Frauenanteil auf 43 Prozent angestiegen. Auch im Bereich der Betriebsberatung selbst sind von den insgesamt 14 Beratenden der Abteilung sieben Frauen.