HWK OWL

11. März 2025 Über einen Umweg ins Handwerk

Maximilian Gloth (36) engagiert sich im 12-köpfigen Vorstand der Handwerkskammer. Der angestellte Kfz-Mechatronikermeister aus Paderborn bringt die Arbeitnehmersicht in die Diskussion ein und schätzt den Austausch. Darüber hinaus ist er Mitglied in der Vollversammlung und im Berufsbildungsausschuss. Sein eigenes Gewerk unterstützt er als Meisterprüfer. Durch einen persönlichen Kontakt ist der Kfz-Mechatronikermeister auf die Gremien der Handwerkskammer aufmerksam geworden: Reinlinde Steinhofer, zu der Zeit Listenführerin der Vollversammlungsmitglieder im Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn, hat ihn angesprochen, da sie ihn kannte und schätzte.

Zunächst wirkte Gloth als stellvertretendes Mitglied in der Vollversammlung und im Berufsbildungsausschuss mit. „Die Top-Vorbereitung durch das Hauptamt“ und „die ehrlichen Diskussionen“ haben ihn dazu bewegt, sich als ordentliches Mitglied gezielt und regelmäßig einzubringen. Kurze Wege sowie ein unbürokratischer, partnerschaftlicher Austausch mit der Geschäftsführung der Handwerkskammer motivieren ihn, die Zukunft des Handwerks als Ehrenamtlicher mitzugestalten. „Die Selbstverwaltung im Handwerk ist ein Riesenprivileg“, betont Maximilian Gloth, „als Handwerkerinnen und Handwerker können wir unser Schicksal in die Hand nehmen und unsere Zukunft selbst gestalten.“ „Wenn die Gesamtorganisation in staatlichen Händen wäre, wäre alles komplizierter, langwieriger und nicht unbedingt auf das Handwerk zugeschnitten“, erklärt Gloth.

Ihn ärgert die Ignoranz einiger Gymnasien, die in ihren berufsvorbereitenden Maßnahmen das Handwerk außen vorlassen. „Mehr als 20 Prozent der Auszubildenden im OWL-Handwerk haben Abitur“, betont Gloth. Er wolle zusammen mit den Gremien der Handwerkskammer daran arbeiten, weitere Gymnasien davon zu überzeugen, das Handwerk stärker zu berücksichtigen. Er selbst fand den Weg ins Handwerk über einen Umweg. Nach dem Abitur begann er zunächst ein duales technisches Studium, wechselte dann über zu europäischen Studien und absolvierte schließlich seine handwerkliche Ausbildung, die er mit dem Meistertitel krönte.

Der Kfz-Mechatronikermeister ist leidenschaftlicher Oldtimerfan. Sein Arbeitgeber, das Autohaus Köhne in Paderborn, hat die Reparatur älterer Modelle im Serviceangebot. Sie ist eine der wenigen Werkstätten, die auch Citroën-Modelle wie den 15 CV oder die älteren DS-Modelle instand setzen können. Maximilian Gloth baut sich gerade einen Unimog um. In seiner Freizeit unternimmt er lange Spaziergänge mit seinen beiden Hunden oder genießt die Natur bei der Jagd.