Fachkräftemangel Konjunktur
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19. April 2024 Weiter große Nachfrage nach handwerklichen Fachkräften

„Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz und die nachhaltige Transformation der Wirtschaft können und werden nur mit qualifizierten Fachkräften aus dem Handwerk umzusetzen sein“, hob Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld, bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage im Campus Handwerk in Bielefeld, hervor. Neben der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen sei das Handwerk schon jetzt bei der Aufrechterhaltung der täglichen Daseinsvorsorge unverzichtbar, etwa bei Lebensmitteln, Wärme, Wasser oder Gesundheitsdienstleistungen und -produkten. Aktuelle Daten zeigen, dass dem ostwestfälisch-lippischen Handwerk derzeit rund 12.100 Fach- und Führungskräfte, 4.700 Hilfskräfte und 4.700 Auszubildende fehlen. Besonders starker Personalbedarf besteht im Baugewerbe sowie im Lebensmittelgewerbe. „Das Fehlen von Fachkräften behindert bereits jetzt die Geschäftstätigkeit vieler Unternehmen. Fachkräftesicherung ist daher auch Zukunfts- und Wohlstandssicherung“, so Eul. Die durchschnittliche Auftragsreichweite von 9,4 Wochen zeige, dass in vielen Bereichen die Nachfrage nach handwerklichen Produkten und Dienstleistungen hoch sei.

„Trotz vielfältiger Herausforderungen für die Wirtschaft bietet das Handwerk gute Zukunftsperspektiven“, erklärte Eul. Gelernte Fachkräfte hätten nach wie vor beste Chancen, im Handwerk einen spannenden, sicheren und krisenfesten Beruf mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten zu finden. Der Kammerpräsident forderte daher ein radikales Umdenken in Politik und Gesellschaft, um die Berufsperspektiven im Handwerk noch bekannter zu machen. Es brauche endlich eine Intensivierung der Berufsorientierung an allen weiterführenden Schulformen, mehr verpflichtende Praktika und Probearbeitstage und verbesserte Rahmenbedingungen für Auszubildende im Bereich der Mobilität und Unterkünfte, betonte der Kammerpräsident.