Jugendliche früh für das Handwerk begeistern
Siebte Klassen testen ihre Talente.
Elektrokabel montieren, Metallringe anfertigen, Modellhäuser bauen, Holzwürfel sägen: Im Berufsorientierungstraining für die Jahrgangsstufe 7 in der Realschule Heepen konnten Schülerinnen und Schüler ihr Talent testen und persönliche Interessen entdecken oder vertiefen. Das Training wurde von pädagogisch geschulten Betreuungskräften geleitet und begleitet, der Durchführungsträger ist das Technikzentrum Minden-Lübbecke e.V.
„Jugendliche sollten möglichst früh handwerkliches Arbeiten kennenlernen“, erklärte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer. Er war zusammen mit Hauptgeschäftsführer Dr. Jens Prager in die Schule gekommen, um mit den Schülerinnen und Schülern persönlich zu sprechen. „Das Handwerk ist kreativ und innovativ, das kommt gut“, ergänzte Prager. Die Chancen, die ein Handwerksberuf biete, seien zu wenig bekannt.
„Berufsorientierungstrainings tragen dazu bei, das grundlegende Interesse der Schülerinnen und Schüler in Jahrgangstufe 7 für die Vielfalt der Berufe zu fördern - ohne individuelle Entwicklungsperspektiven einzuschränken“, erklärte Karin Ressel, Geschäftsführerin vom Technikzentrum Minden-Lübbecke. An 16 Stationen konnten die Schüler- und Schülerinnen in jeweils 20 Minuten herausfinden, in welchen beruflichen Bereichen ihre Interessen und Talente liegen. In Kleingruppen absolvierten sie an jeder Station eine Aufgabe aus einem bestimmten Berufsfeld. Dabei haben sie zum Beispiel Kabel verbunden, Dachpfannen geworfen, Abstände gemessen oder Modellhäuser gebaut.
An jeder Station achtete eine Fachkraft darauf, ob ein Jugendlicher in einem Bereich besonders talentiert ist. Diese Ergebnisse haben die Fachkräfte in einen Beobachtungsbogen eingetragen und im Abschlussgespräch aufgegriffen. Außerdem werden die Laufzettel und Auswertungsbögen zur weiteren Vorbereitung für die Berufsfindung genutzt. „Wir hoffen, dass wir das Angebot zukünftig flächendeckend in Klasse 7 anbieten können – hoffentlich unter Beteiligung vieler Handwerksbetriebe“, sagt Karin Ressel. Im Hinblick auf das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ sind die Berufsorientierungstrainings als ergänzender Beitrag zu verstehen.