Zwei Handwerker mit Helm stehen an einer Schaltwand und lächeln in die Kamera.
Adobe Stock/lisbeth

Validierungsverfahren

Feststellung und Bescheinigung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit am Maßstab eines anerkannten Ausbildungsberufes         

Mit dem Validierungsverfahren (gem. §§50 b. ff BBiG / §§ 41 b. ff HwO) werden berufliche Kompetenzen, die unabhängig von einer formalen Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf (Referenzberuf) erworben wurden, aber einer solchen vergleichbar sind, bewertet und bescheinigt.                                                     

Zulassungsvoraussetzungen

  • Mindestalter 25 Jahre
  • Nachweis über Berufserfahrung (mind. das 1,5-fache der regulären Ausbildungszeit)
  • Wohnsitz in Deutschland oder Erwerb von mind. der Hälfte der nötigen Berufserfahrung in Deutschland
  • Kein deutscher Berufsabschluss im Referenzberuf sowie kein anerkannter ausländischer Abschluss
  • Kein bestehendes Berufsausbildungsverhältnis im Referenzberuf
  • Grundlegende Deutschkenntnisse, insbesondere Beherrschung der Fachsprache im jeweiligen Beruf
  • Erworbene Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen, die mindestens überwiegend oder voll dem gewählten Referenzberuf entsprechen

Ihre Ansprechpartnerin in der Handwerkskammer

Loredana Liebenau

Berufsbildung - Fachkräftesicherung

Tel. 0521 / 5608 - 366

loredana.liebenau--at--hwk-owl.de

Für Menschen mit Behinderung nach §2 Abs. 1 S. 1 SGB IX gelten besondere Zugangsregelungen.                                                                                                      Sprechen Sie uns in diesem Fall bitte an.                                                        



Referenzberufe                                                                                                                                                                                                                                                    Die Handwerkskammer OWL zu Bielefeld führt grundsätzlich Berufsvalidierungen in folgenden Berufen durch:

  • Beton- und Stahlbetonbauer/-in
  • Elektroniker/-in Fachrichtung: Energie- und Gebäudetechnik
  • Elektroniker/-in Fachrichtung: Automatisierungs- und Systemtechnik
  • Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration
  • Feinwerkmechaniker/-in
  • Friseur/-in
  • Hochbaufacharbeiter/-in
  • Maler/-in und Lackierer/-in
  • Maurer/-in
  • Metallbauer/-in
  • Zimmerer/-in

 

Ablauf Antragstellung

  • Erstkontakt mit der HWK OWL zu Bielefeld (telefonisch oder per E-Mail)
  • Klärung, ob ein Validierungsverfahren für Sie zielführend ist
  • ggf. Antragstellung inklusive Überprüfung mit folgenden erforderlichen Dokumenten (Nachweise, die in einer anderen Sprache als in Deutsch ausgestellt sind, müssen in der Regel mit einer Übersetzung eingereicht werden.):
    • Antragsformular
    • Kopie eines Identitätsnachweises (z. B. Personalausweis, Reisepass)
    • Kopie eines Wohnsitznachweises (z. B. Personalausweis, Aufenthaltstitel)
    • Angaben zur Berufserfahrung im Referenzberuf (z. B. aktueller Lebenslauf)
    • Nachweise über die Inhalte und die Dauer der beruflichen Tätigkeit im Referenzberuf (z. B. Arbeitszeugnisse)
    • ggf. weitere Dokumente zur Glaubhaftmachung der beruflichen Handlungsfähigkeit
    • ggf. Antrag auf Nachteilsausgleich

Sie bekommen nach Überprüfung einen Zulassungs- oder Ablehnungsbescheid. 



Ablauf Validierungsverfahren (nach Zulassungsbescheid)

  • Vorgespräch mit Prüfer*innen
  • Durchführung Validierungsverfahren (je nach Beruf kann dies ein bis mehrere Tage dauern)
  • Ergebnismitteilung / Folgende Ergebnisse sind möglich:
    • Zeugnis über die vollständige Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit
    • Bescheid über die überwiegende Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit
    • Bescheid über die Ablehnung des Antrags, wenn keine überwiegende Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit festgestellt werden kann


Wozu berechtigt ein Zeugnis über die vollständige Vergleichbarkeit der beruflichen Handlungsfähigkeit?

  • Anspruch auf Zulassung zur Gesellenprüfung bzw. Abschlussprüfung (sog. Externenprüfung)
  • Anspruch auf Zulassung zur Prüfung der ersten und zweiten Fortbildungsstufe (z. B. geprüfter/geprüfte Berufsspezialist/-in, Bachelor Professional) (ggf. weitere Zulassungskriterien beachten)
  • Ausbildereignung: Für zulassungsfreie Berufe liegt in der Regel die berufliche Eignung als Ausbilderin oder Ausbilder vor. Die berufs- und arbeitspädagogische Eignung muss zusätzlich nachgewiesen werden (AEVO-Prüfung, Teil IV der Meisterprüfung), um ausbilden zu dürfen

Hinweis                                                                                                                                                                                                                                                          Es wird kein Berufsabschluss im Referenzberuf vergeben. Diesen erhält nur, wer die entsprechende Gesellen- oder Abschlussprüfung erfolgreich ablegt.

Kosten
Für das Feststellungsverfahren werden Gebühren erhoben. Diese variieren je nach Referenzberuf.