
Infos für Eltern und Erziehungsberechtigte
Als Eltern und Erziehungsberechtigte begleiten Sie Ihr Kind nun in einer wichtigen Phase des Lebens. Der Schritt von der Schule in das Berufsleben ist ein bedeutender Lebensabschnitt in dem Sie als Erziehungsberechtigte eine große Rolle spielen.
Welche Karrieremöglichkeiten gibt es für mein Kind im Handwerk?
Ihr Kind hat im Handwerk unterschiedliche Möglichkeiten den individuellen Weg zu gestalten (siehe Abbildung).
Ihr Kind möchte noch einen höheren Schulabschluss erwerben? Während der dualen Berufsausbildung können Schulabschlüsse erlangt werden (siehe Abbildung). Zur Erlangung des Hauptschulabschlusses nach Kl. 10 (erweiterter erster Schulabschluss) muss Ihr Kind die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung bestehen. Startet Ihr Kind bereits mit dem erweiterten ersten Schulabschluss (Hauptschulabschluss nach Klasse 10) in die duale Ausbildung, kann der Mittlere Bildungsabschluss an der Berufsschule erlangt werden. Hierzu muss ein bestimmter Notendurchschnitt nebst genügend Englischkenntnissen vorliegen. Die Fachhochschulreife kann ebenfalls neben dem Berufsschulabschluss von Ihrem Kind erworben werden.
Auch nach der bestandenen Gesellen- bzw. Abschlussprüfung kann es im Handwerk weitergehen. Neben Meisterprüfungen gibt es unterschiedliche Fortbildungsprüfungen und Spezialisierungen. Nähere Informationen zur Weiterbildung im Handwerk finden Sie hier:
Weiterbildung im Handwerk
Das Beratungsteam unseres Berufsbildungszentrums steht für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung:
Weiterbildungsberatung
Eine Verknüpfung von dualer Ausbildung und Studium ist auf unterschiedliche Varianten für Ihr Kind möglich:
- Triales Studium
Ihr Kind hat die Fachhochschulreife und möchte Studium und duale Ausbildung im Handwerk verbinden und direkt nach der Schule durchstarten? Auch das ist möglich – mit dem Trialen Studium absolviert man eine Ausbildung, eine Meisterweiterbildung sowie ein Bachelor-Studium in einem Gesamtpaket von 4,5 Jahren.
Triales Studium - Hochschulzugang ohne Abitur
Für ein Studium an Hochschulen berechtigt in der Regel die allgemeine Hochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Unter bestimmten Voraussetzungen ist der Hochschulzugang jedoch auch für beruflich Qualifizierte ohne Abitur möglich.
Studieren ohne Abitur- Neben denen auf der Informationsseite genannten Voraussetzungen kann Ihr Kind eine Zugangsprüfung bei der jeweiligen Hochschule ablegen, um eine Zugangserlaubnis zu den Studiengängen zu erlangen, bei denen die absolvierte Ausbildung und Berufstätigkeit nicht dem gewünschten Studium entspricht.
Wie unterstütze ich mein Kind bei der Berufswahl?
Sie können Ihr Kind auf unterschiedliche Weise während der Berufsorientierung begleiten und unterstützen. Als Erziehungsberechtigte können Sie Ihrem Kind entlastend zur Seite stehen – unsere Tipps dazu:
Sie können Ihr Kind auf unterschiedliche Weise während der Berufsorientierung begleiten und unterstützen. Als Erziehungsberechtigte können Sie Ihrem Kind entlastend zur Seite stehen – unsere Tipps dazu:
- Ermutigen sich auszuprobieren
Ihr Kind ist sich noch nicht sicher, welcher Weg (Ausbildung, Studium etc.) nach der Schule der Richtige ist? (Freiwillige) Praktika ermöglichen es ihrem Kind, die Berufswelt kennenzulernen und sich aktiv berufchlich zu orientieren. Ermutigen Sie Ihr Kind zu Praktika in diversen Ausbildungsberufen, damit es einen umfassenden Überblick erhält. Selbst Erfahrungen, die zum Ausschluss eines Berufes führen, sind wertvoll, da sie helfen, den eigenen Weg besser zu verstehen - jedes Praktikum ist ein Schritt nach vorn. Nähere Informationen zu den unterschiedlichen Praktikumsarten und Voraussetzungen finden Sie hier:
Praktikum - Erfahrungsberichte sammeln
Ihr Kind hat einen Berufswunsch, aber hat noch nicht die Gelegenheit gehabt, Infos aus erster Hand zu erhalten? Sie kennen eine Person, die genau diesen Beruf ausübt? Dann nutzen Sie Ihre Kontakte und stellen einen Austausch her. Durch persönliche Erfahrungsberichte können Vorstellungen und mögliche Arbeitsrealität abgeglichen werden. Einige Erfahrungsberichte finden Sie hier:
Berufinsider
Instagram der Handwerkskammer OWL - Gegenüber Berufswünschen offen sein
Seien Sie den Berufswünschen Ihres Kindes gegenüber offen.- Klischeefrei, nicht in stereotypen denken
Geschlechterstereotype spielen auch heute noch in die Berufs- und Studienwahl hinein. Dabei sollten junge Menschen Berufe finden, die zu ihren Stärken passen und ihnen Spaß machen – frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen - Auch eher unbekanntere Berufe mit einbeziehen lassen
Seien Sie auch offen für unbekanntere Berufe, die Ihnen nicht geläufig sind, Ihr Kind aber interessieren. Informieren Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über die Berufe, sodass Sie mögliche Unsicherheiten und Vorurteile abbauen. Nutzen Sie gerne die gebündelten Informationen zu Handwerksberufen unter
Ausbildungsberufe
- Klischeefrei, nicht in stereotypen denken
- Akzeptieren Sie die Berufsentscheidung Ihres Kindes
Auch, wenn Sie nicht mit der Entscheidung Ihres Kindes übereinstimmen, da sie ggf. eine andere Vorstellung für Ihr Kind haben/hatten, akzeptieren Sie die Entscheidung Ihres Kindes. Dies fällt womöglich erst nicht leicht, spätestens wenn ihr Kind während der dualen Ausbildung oder des Berufslebens voller Begeisterung berichtet und sich mit der eigenen Entscheidung wohl fühlt, partizipieren Sie ebenfalls davon. - Motivierende Begleiter*innen sein
Der Berufsorientierungsprozess bedeutet für viele Jugendliche eine enorme mit Stress verbundene Zeit. Ihre Wertschätzung, entgegengebrachtes Vertrauen und Empathie für die Erfahrungen im Berufsorientierungsprozess haben eine ermutigende und motivierende Wirkung auf Ihr Kind. Sie können so mögliche Ängste und Zweifel minimieren oder sogar verhindern. - Selbstbewusstsein stärken und Verantwortung übertragen
Als Erziehungsberechtigte sind sie ein wichtiger Begleiter in dem Berufsorientierungsprozess. Nehmen Sie jedoch ihrem Kind nicht die komplette Verantwortung für diesen Prozess ab. Die Schritte in einem Bewerbungsprozess (z. B. Kontaktaufnahme zu einem Betrieb, Durchführung des Vorstellungsgesprächs) sollten von Ihrem Kind bestenfalls eigenständig und selbstständig durchgeführt werden, um so den Betrieben eine gewisse Reife zu signalisieren und gleichzeitig das Selbstbewusstsein zu stärken. Anfängliche Tipps und Unterstützungen (z. B. Kontrolle einer Bewerbung, Tipps für ein Vorstellungsgespräch etc.) sind davon unberührt.
Wie finde ich einen Ausbildungsplatz?
Sie können Ihr Kind bei der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsplatz unterstützen. Nutzen Sie gerne folgende Plattformen dazu:
Welche Unterstützungsmöglichkeiten haben wir?
Gerne bieten wir Ihrem Kind auch eine Beratung an. Sprechen Sie hierzu gerne unsere Expert*innen an:
Allgemeine Berufsorientierung
Berufsbildung - Fachkräftesicherung
Tel. 0521 / 5608 - 343
Beratung an ausgewählten Berufskollegs in Bielefeld:
Berufsbildung - Fachkräftesicherung
Tel. 0521 / 5608 - 318
Beratung für Geflüchtete im Projekt „Passgenaue Besetzung – Willkommenslotsen“
Berufsbildung - Fachkräftesicherung
Tel. 0521 / 5608 - 324